Veranstaltung „100 Jahre Abschiebehaft – Kein Abschiebegefängnis in Glücksstadt und anderswo!“
Montag, 3. Juni 2019 | 18.30 Uhr| FahrradKinoKombinat (Alte Mu, Lorentzendamm 6-8, Kiel)
Seit 100 Jahren gibt es die Abschiebehaft in Deutschland. Eingeführt wurde sie – wie kaum anders zu erwarten – natürlich in Bayern. Bereits 1919 war Bayern ganz vorne dabei, wenn es um die Bekämpfung von Migrant*innen ging – und so ist es bis heute geblieben. Auch die „Ankerzentren“ genannten Großlager sind eine bayerische Erfindung, die bereits seit langem hier geplant und ausprobiert wurden, um schließlich als Modell für Großlager in ganz Deutschland zu werden. Durch die verschärfte Residenzpflicht sind diese Lager faktisch eine Vorstufe zur Abschiebehaft -sie sind Knäste ohne Gitter – die Abschiebehaft schließlich ist Knast ohne Straftat. Nach der Einführung des deutschen Lagersystem stellt Seehofers „geordnete Rückkehr Gesetz“ die nächste Stufe der Verschärfung dar – unter anderem mit einer massiven Ausweitung der Abschiebehaft.
Aktivist*innen der Kampagne Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo! werden über den aktuellen Stand der geplanten Abschiebehafteinrichtung in Schleswig-Holstein berichten. Danach wird Frank Gockel von Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren aus Büren, dem Standort des größten Abschiebegefängnisses Deutschlands über die Geschichte der Abschiebehaft sprechen und die deutschlandweite Kampagne „100 Jahre Abschiebehaft“ vorstellen.
Anschließend wird es aktuelle Informationen zur Innenministerkonferenz in Kiel vom 12. bis 14.6.2019 und den Protesten geben. Die Aktionen zur Innenministerkonferenz richten sich gegen die autoritäre Formierung von Staat und Gesellschaft: Gemeinsam Lager, Knäste, Abschottung und die deutsche Festungspolitik!
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der bundesweiten Kampagne 100 Jahre Abschiebehaft – 100 Jahre unschuldig in Haft! und der Mobilisierung gegen die Innenministerkonferenz 2019 in Kiel.
netzwerk antirassistische aktion [nara] kiel